Sowohl haptische- als auch computerbasierte Planspiele eignen sich hervorragend um betriebswirtschaftliche Methoden in einer geschützten Umgebung zu testen und theoretisches Wissen praktisch anzuwenden.
Was viele nicht wissen: mit den sogenannten hybriden Planspielen gibt es noch eine dritte Planspiel-Art, die die beiden Modelle miteinander vereint. Aber wie funktionieren hybride Planspiele und wann ist der Einsatz einer solchen Mischform sinnvoll?
Was ist der Unterschied zwischen haptischen- und computerbasierten Planspielen?
Bei haptischen Planspielen wird der betriebswirtschaftliche Werte- und Güterfluss über Spielsteine auf einem Spielbrett simuliert, welches auch als Arbeitsplan für das Planspiel fungiert. Die Periodenauswertung übernimmt der Spielleiter.
Während die sogenannten Brettplanspiele der stark vereinfachten Abbildung eines Betriebes dienen und damit vorwiegend zum Verständnis der betriebswirtschaftlichen Grundzüge beitragen, können mit computerbasierten Simulationen komplexere Unternehmensstrukturen dargestellt werden.
In computerbasierte Planspielen werden die Teilnehmerentscheidungen in eine Planspiel-Software eingegeben. Die Reaktionen des Marktes werden dann von dem Programm berechnet. Computerbasierte Management Simulationen können auch webbasiert als Onlinepanspiel gespielt werden.
Wie funktionieren hybride Planspiele?
Hybride Planspiele vereinen haptische- mit computergestützten Simulationselementen. Beispielsweise arbeiten die Teilnehmer mit einem haptischen Spielbrett, welches sie durch den Verlauf des Planspiels führt und auf dem die Perioden-Entscheidungen getroffen werden. Für die anschließende Planspielauswertung kommt ein Computerprogramm zum Einsatz: Die Teilnehmerentscheidungen werden vom Spielleiter in die Planspielsoftware eingegeben, welche dann die Simulation der Ergebnisse übernimmt.
Anwendungsbeispiel: Simulation im Einzelhandel
Zur Verbesserung der Arbeitsorganisation und der internen Teamsteuerung entwickelte TOPSIM ein hybrides Planspiel für einen international agierenden Lebensmittelhändler.
In der Rolle des Marktleiters sind die Teilnehmer für die Einsatzplanung zuständig. Damit steuern sie die Qualität der Ladenprozesse, um den Kunden- und Unternehmensanforderungen gerecht zu werden.
Wann ist der Einsatz von hybriden Planspielen sinnvoll?
- Vereinfachte Darstellung komplexer Sachverhalte:
In hybriden Planspielen können komplexe Sachverhalte für die Zielgruppe mit einem relativ einfachen Modell auf ein adäquates Niveau heruntergebrochen werden. Die Software sorgt für ein effektives und unkompliziertes Lernerlebnis, indem sie eine wirklichkeitsgetreue Abbildung der Planspielinhalte sowie die automatisierte Berechnung der Ergebnisse ermöglicht.
Ein zusätzliches Plus: Durch die haptischen Spielmaterialien wird der „Spieltrieb“ der Teilnehmer geweckt, weshalb gerade diese Trainingsform besonders motivationssteigernd wirkt.
- Seminare mit einfachem technischen Equipment:
Ein großer Vorteil ergibt sich durch die einfachen Rahmenbedingungen beziehungsweise die geringen technischen Anforderungen dieser Planspiel-Form: Die Teilnehmer benötigen keine eigenen PCs sondern lediglich die haptischen Spielbretter und Spielsteine, nur für die Periodenberechnung durch den Seminarleiter ist ein Computer nötig. Daher sind solche Planspiele im Einsatz sehr flexibel und eignen sich für unkomplizierte Weiterbildungsmaßnahmen an einem beliebigen Veranstaltungsort.