Unternehmensplanspiele in der Selbstrechenvariante: So funktioniert der Singleplayermodus

Corporate Seminar

In einem Unternehmensplanspiel schlüpfen Teilnehmer in die Rolle der Geschäftsleitung und treffen operative sowie strategische Managemententscheidungen für ihr fiktives Unternehmen. In unserem Singleplayermodus spielen die Teilnehmer eines Planspielseminars nicht wie üblich in Teams gegeneinander sondern gegen voreingestellte Computerwettbewerber. Was die sogenannte Selbstrechenvariante ausmacht, wie Planspiele im Singleplayermodus funktionieren, und wann ihr Einsatz besonders sinnvoll ist, haben wir für Sie zusammengefasst.

Grafik: Planspiele im Singleplayermodus


Was ist der Singleplayermodus?

In der Selbstrechenvariante spielt ein einzelner Teilnehmer beziehungsweise eine Teilnehmer-Gruppe gegen automatisierte Gegner. Planspiele im Singleplayermodus können dezentral, ohne  Präsenzveranstaltung gespielt werden. Die Teilnehmer können – je nach Vorgabe des Spielleiters –  ihre Entscheidungen für die einzelnen Spielperioden zeitlich flexibel treffen und das Tempo des Spiels selbst bestimmen. Wie die einzelnen Teilnehmer im Planspiel abgeschnitten haben, misst ein von der Software berechneter Highscore, welcher sich aus mehreren im Planspiel enthaltenen Kennzahlen zusammensetzt.

Der Singleplayervariante eröffnet zusätzliche didaktische Möglichkeiten gegenüber der gewohnten Planspielvariante im Multiplayermodus. Bei letzterer spielen die Teilnehmergruppen gegeneinander, ihre Unternehmen konkurrieren am virtuellen Markt miteinander. Dabei steht neben der praktischen Anwendung theoretischen Wissens vor allem die Interaktion mit der Gruppe im Mittelpunkt. Bei der Singleplayervariante dagegen liegt der Fokus auf dem eigenständigen Arbeiten und der Selbstreflektion. Dieser Spielmodus bietet den Teilnehmern die Möglichkeit, sich intensiv mit wirtschaftlichen Fragestellungen auseinanderzusetzen, eigenständig zu lernen und die getroffenen Entscheidungen in Ruhe zu hinterfragen.

Welche Vor- und Nachteile ergeben sich gegenüber dem herkömmlichen Planspielaufbau?

Vorteile der Singleplayervariante:

  • Unkomplizierte Handhabung: Durch das Onboarding-Programm können sich die Teilnehmer ohne Probleme eigenständig in das Szenario und in die Spieloberfläche einarbeiten. Daher erfordert die Singleplayervariante einen geringen Betreuungsaufwand durch den Seminarleiter und ist damit auch für Lehrveranstaltungen mit großen Teilnehmeranzahlen geeignet.
  • Vergleichbarkeit der Ergebnisse: Mit dem von der Planspielsoftware berechneten Highscore lässt sich die Performance der einzelnen Teilnehmer objektiv vergleichen.
  • Planspiel On-Demand: Da die Teilnehmer gegen automatische Gegner spielen, können Ort und Zeitpunkt der Bearbeitung der Aufgaben von den Spielern frei gewählt werden. Die Teilnehmer lernen in diesem Modus in ihrer eigenen Geschwindigkeit.
  • Selbstreflekxion der Teilnehmer: Anders als im Multiplayermodus hängt das Periodenergebnis eines Teilnehmers nicht von den Entscheidungen der gegnerischen Teams ab. Im Singleplayermodus können die Teilnehmer das Planspiel außerdem jederzeit wiederholen. So können sie ihre Handlungen hinterfragen, mögliche Fehler in ihrer Vorgehensweise entdecken und ihre Entscheidungen beim erneuten Durchlaufen des Szenarios dementsprechend korrigieren.

Nachteile der Singleplayervariante:

  • Kein Fokus auf der Ausbildung sozialer Kompetenzen: Durch die im Plenum entstehenden Diskussionen werden mit der herkömmlichen Planspielvariante neben fachlichem Wissen auch soziale Kompetenzen geschult. Dieser Effekt bleibt im Singleplayermodus  durch die fehlende Gruppendynamik und die räumliche Distanz weitestgehend aus.

Wann macht der Einsatz des Singleplayermodus Sinn?

Der Singleplayermodus eignet sich hervorragend für Einführungsveranstaltungen und als Einstieg in komplexe wirtschaftliche Themengebiete. Besonders sinnvoll ist der Einsatz des Singleplayermodus in Lernmodulen, die keine oder nur wenig Präsenzzeit vorsehen. Mithilfe des Planspiels können sich die Lernenden selbst in ein betriebswirtschaftliches Thema einarbeiten. Durch das „spielende Lernen“ kann das Interesse der Teilnehmer gewonnen werden und ein inhaltlicher Grundstein für auf dem Planspiel aufbauende Folgeveranstaltungen gelegt werden.

Die Selbstrechenvariante kann auch unmittelbar im Planspielseminar als Onboarding-Maßnahme eingesetzt werden. Die Teilnehmer können  das Planspielszenario zunächst auf eigene Faust im Singleplayermodus erkunden, bevor sie dann im Seminar im Multiplayermodus gegeneinander antreten.

Da Planspielseminare an Hochschulen oft  sehr beliebt sind und viele Studenten an den Veranstaltungen teilnehmen möchten, kann die Singleplayervariante auch als eine Art Zulassungsprüfung eingesetzt werden: Um an einem angebotenen Seminar teilnehmen zu können, müssen die Teilnehmer ihr betriebswirtschaftliches Können vorab in einem Singleplayer-Szenario beweisen indem sie einen bestimmten Highscore erreichen.

Wie kann der Singleplayermodus in der Praxis am besten eingesetzt werden?

  • Die 4 Perioden Singleplayer- Option

Ein mögliches Einsatzkonzept für die Selbstrechenvariante ist die 4-Perioden-Singleplayervariante, in der die Teilnehmer alle vier Spielperioden alleine bearbeiten. Die Spieldauer und Entscheidungszeiten können entweder dem Lernenden überlassen werden oder durch den Spielleiter festgelegt werden. Die vier Spielperioden können in einem kurzen Zeitraum direkt hintereinander gespielt werden, aber auch ein semesterbegleitendes Planspiel, bei dem die Teilnehmer  zum Beispiel wöchentlich ihre Entscheidungen einreichen, ist denkbar.

  • Die 4 Perioden Single- + 4 Perioden Multiplayer- Option

Um die Vorteile des Singleplayer- und des Multiplayermodus miteinander zu verbinden, können die beiden Planspielvarianten miteinander kombiniert werden. Die ersten vier Perioden des Planspiels werden dabei im Singleplayermodus gespielt und dienen der  Orientierung und der Einarbeitung in das Szenario.  Im Anschluss spielen die Teilnehmer vier Perioden im Team gegen die anderen Teilnehmergruppen.

Transnationale Lehre mit Mastering General Management

Transnationale Lehre mit Mastering General Management

Studierende von der FH Bielefeld und der TDU Istanbul spielen gemeinsam unsere beliebte Management-Simulation “Mastering General Management”. Durch die interkulturelle Zusammenarbeit sammeln sie wertvolle Erfahrungen in Bezug auf den Einsatz digitaler Medien und eine ergebnisorientierte Kommunikation innerhalb der Teams.